Hallo zusammen,
wollte mal Fragen ob jemand schonmal direkt Erfahrungen mit den verschiedenen Herstellverfahren gemacht hat?
Auf einer deutschen Seite über Colostrum (colostrum.irgendwas) gibt es dazu ein Video und auch auf den Beschreibungsseiten dazu wird das als "ganz toll" beschrieben.
Ist sowas "überlebenswichtig" für die Inhaltsstoffe oder ein Werbegag? Die meisten anderen Anbieter erhitzen ja das Colostrum soweit ich weiß.
Gibts einen Grund, warum dieses nicht in den Bezugsquellen vom bekannten Portal zu finden ist?
Wär schön wenn mir dazu jemand was sagen kann.
Gruß,
Tom
			
									
									
						Erfahrungen mit Kaltfiltrierung?
Hallo Tom,
erfahrungsgemäß vertritt natürlich grundsätzlich jeder Hersteller die Verarbeitungsverfahren, mit denen seine Produkte hergestellt worden sind. Soll heißen, die Deutschen z.B. propagieren die Kaltfiltration und die Gefriertrocknung, die Neuseeländer (wie auch die meisten anderen Länder) die Sprühtrocknung.
Dabei gibt es (eigentlich wie immer) Vor- und Nachteile eines jeden Verfahrens.
Bei der Sprühtrocknung wird das Colostrum Pulver erhitzt. Grundsätzlich natürlich nicht so gut. Man unterscheidet allerdings hierbei zwischen der Low-Heat- und der (billigeren) High-Heat Sprütrocknung. Bei der Erstgenannten liegt die Verarbeitungstemperatur unter 40° C; bei der zweiten bei bis zu 90° C.
Da die Denaturierungstemperatur von IgG z.B. meines Wissens bei 76° C liegt, ist wohl klar, welches Verfahren besser geeignet ist. Vorteile dieses Verfahrens sind die insgesamt wenigen Verarbeitungsschritte wie bei z.B. neuseeländischem Colostrum. Das Rohcolostrum braucht wegen der enorm großen Mengen, die bei den großen Rinderherden auf einmal abgemolken werden, nicht eingefroren zu werden und kann dadurch sehr schnell zu Pulver verarbeitet werden.
Der grundsätzliche Vorteil der Kaltfiltration liegt natürlich beim Verzicht jeglicher Hitzeeinwirkung. Da es sich aber um ein teils mechanisches "Siebverfahren" handelt, werden auch großmolekulare Eiweiße, z.B. Kasein, entzogen. Diese Trägereiweiße spielen aber teilweise eine Rolle bei dem Transport der Wachstumsfaktoren im Colostrum. Auch die Tatsache, daß in Deutschland das gesammelte Colostrum aufgrund der wesentlich kleineren Sammelmengen erst eingefroren werden muß, verbessert nicht unbedingt die Qualität (beim Auftauprozess besteht grundsätzlich immer die Gefahr der schnellen Vermehrung von Bakterien)
Außerdem kann man bei deutscher Qualität immer dazu raten, auf Bio-Qualität (erkennbar am staatlichen Bio-Siegel) zu setzen, da hier der Verzicht auf Hormone und Antibiotika in den Futtermitteln durch die EU Bio-Verordnung garantiert ist. (In Neuseeland sind Antibiotika- und Hormonzusätze im Futter eh seit über 25 Jahren verboten.)
Abschließend kann ich nur anmerken, daß letzlich immer nur die Wirkung bei jedem einzelnen Anwender zählt. Seriöse Firmen beschreiben übrigens die jeweilig angewendeten Verfahren meistens auf Anfrage oder auf Ihren Homepages. Außerdem werden auch bei den Bezugsquellen hier im Forum Firmen genannt, die mehrere Qualitäten aus verschiedenen Ländern anbieten...
 
Viele Grüsse
Klee
			
									
									
						erfahrungsgemäß vertritt natürlich grundsätzlich jeder Hersteller die Verarbeitungsverfahren, mit denen seine Produkte hergestellt worden sind. Soll heißen, die Deutschen z.B. propagieren die Kaltfiltration und die Gefriertrocknung, die Neuseeländer (wie auch die meisten anderen Länder) die Sprühtrocknung.
Dabei gibt es (eigentlich wie immer) Vor- und Nachteile eines jeden Verfahrens.
Bei der Sprühtrocknung wird das Colostrum Pulver erhitzt. Grundsätzlich natürlich nicht so gut. Man unterscheidet allerdings hierbei zwischen der Low-Heat- und der (billigeren) High-Heat Sprütrocknung. Bei der Erstgenannten liegt die Verarbeitungstemperatur unter 40° C; bei der zweiten bei bis zu 90° C.
Da die Denaturierungstemperatur von IgG z.B. meines Wissens bei 76° C liegt, ist wohl klar, welches Verfahren besser geeignet ist. Vorteile dieses Verfahrens sind die insgesamt wenigen Verarbeitungsschritte wie bei z.B. neuseeländischem Colostrum. Das Rohcolostrum braucht wegen der enorm großen Mengen, die bei den großen Rinderherden auf einmal abgemolken werden, nicht eingefroren zu werden und kann dadurch sehr schnell zu Pulver verarbeitet werden.
Der grundsätzliche Vorteil der Kaltfiltration liegt natürlich beim Verzicht jeglicher Hitzeeinwirkung. Da es sich aber um ein teils mechanisches "Siebverfahren" handelt, werden auch großmolekulare Eiweiße, z.B. Kasein, entzogen. Diese Trägereiweiße spielen aber teilweise eine Rolle bei dem Transport der Wachstumsfaktoren im Colostrum. Auch die Tatsache, daß in Deutschland das gesammelte Colostrum aufgrund der wesentlich kleineren Sammelmengen erst eingefroren werden muß, verbessert nicht unbedingt die Qualität (beim Auftauprozess besteht grundsätzlich immer die Gefahr der schnellen Vermehrung von Bakterien)
Außerdem kann man bei deutscher Qualität immer dazu raten, auf Bio-Qualität (erkennbar am staatlichen Bio-Siegel) zu setzen, da hier der Verzicht auf Hormone und Antibiotika in den Futtermitteln durch die EU Bio-Verordnung garantiert ist. (In Neuseeland sind Antibiotika- und Hormonzusätze im Futter eh seit über 25 Jahren verboten.)
Abschließend kann ich nur anmerken, daß letzlich immer nur die Wirkung bei jedem einzelnen Anwender zählt. Seriöse Firmen beschreiben übrigens die jeweilig angewendeten Verfahren meistens auf Anfrage oder auf Ihren Homepages. Außerdem werden auch bei den Bezugsquellen hier im Forum Firmen genannt, die mehrere Qualitäten aus verschiedenen Ländern anbieten...
Viele Grüsse
Klee